Hollywood ist so intelligent wie der Kapitalismus selbst: Die Traumfabrik befindet sich in einer permanenten Revolution. In den vergangenen 100 Jahren ist es Hollywood immer wieder gelungen, sich die herrschenden Bedingungen anzupassen oder diese selbst ideologisch herzustellen. Der aktuelle Kampf aber ist noch lange nicht ausgefochten, möglicherweise lässt er sich auch gar nicht gewinnen: Mit China und Indien sind zwei neue Filmmärkte zu globalen Playern avanciert, die Hollywood klein und schwächlich wirken lassen. Wie reagiert Hollywood auf diese Herausforderung? Auch filmimmanent spielt der Kapitalismus eine große Rolle – zum Beispiel Western, Gangsterfilme und Dramen erzählen davon. Während das sowjetische Kino früh Bilder und Geschichten für Revolutionen fand, scheint in Hollywood der Kapitalismus trotz aller Kritik the only game in town zu sein. Gerade dies aber verleiht dem US-amerikanischen Unterhaltungsfilm seine diagnostische Stärke und konfrontiert – bewusst oder unbewusst – uns Zuschauer stets aufs Neue mit den Blindflecken unserer Systems. In seinem Vortrag „Hollywood zwischen Revolution und Restauration“ vermisst der Podcaster und YouTuber Wolfgang M. Schmitt, bekannt durch seinen Kanal „Die Filmanalyse“ (youtube.com/filmanalyse), das Wirken der Traumfabrik in Vergangenheit und Gegenwart.